Auswandern nach Maastricht

Immer mehr Menschen entschließen sich von Deutschland aus nach Maastricht zu ziehen. Eine Auswanderung in die Niederlande scheint für viele eine leichte Aufgabe zu sein. Das neue Land ist nicht allzu weit von der Heimat entfernt, die Sprache recht ähnlich und die Auflagen können ja auch nicht so unterschiedlich sein. Das ist jedoch in den meisten Fällen ein Trugschluss. Eine Auswanderung, egal in welches Land, sollte auf keinen Fall unterschätzt werden und bedarf einer ausreichenden und intensiven Planung. Mit einigen Tipps und Ratschlägen gelingt die Auswanderung nach Maastricht deutlich einfacher. Jedoch bleiben die typischen Probleme wie Auflagen, Sprachbarrieren und Angewohnheiten der Einheimischen zu jeder Zeit.

Das Wichtigste sind die Vorbereitungen

Wer sich entschließt, Maastricht bald als sein neues Zuhause zu bezeichnen, der sollte bereits im Vorfeld viele Dinge in Erfahrung bringen. Je besser man organisiert und informiert ist, desto einfacher fällt auch der Wechsel der Länder. Wie in Deutschland auch gibt es in den Niederlanden auch einige Vorschriften, an die sich jeder halten muss. Begibt man sich nun als Auswanderer nach Maastricht, dann gibt es folgende Punkte, die wichtig sind.

Der Lebensunterhalt

Auf gut Glück die Reise in das neue Leben anzutreten ist nicht besonders ratsam. Auch in Maastricht müssen die Menschen für ihren Lebensunterhalt sorgen. Arbeiten ist ein wichtiger Punkt. Gerade in den Niederlanden werden Fachkräfte rund um den Tourismus, aber auch Ingenieure gesucht. Außerdem kommen immer mehr internationale Firmen in das Land und lassen sich hier nieder. Die Arbeitslosenquote ist nicht sehr hoch, sodass die Chancen auf einen guten Job sehr gut stehen. Am besten ist es, sich bereit, vor der Auswanderung den passenden Beruf zu suchen. Das gibt nicht nur Sicherheit, sondern sorgt auch für ein sorgenfreies Leben.

Der Wohnraum

Natürlich sollte vor der Auswanderung der passende Wohnraum gefunden werden. Das ist jedoch nicht immer sehr einfach. Gerade in großen Städten, zu denen auch Maastricht zählt, herrscht ein Mangel an Wohnungen. Hat man endlich eine gefunden, dann ist die in der Regel sehr teuer. Im Durchschnitt zahlt man in Maastricht für eine 45 qm Wohnung um die 617 Euro pro Monat. Eine Alternative wäre in die Region rund um Maastricht zu ziehen. Auf diese Weise ist man schnell in der Stadt und findet gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum.

Hilfreich kann auch eine Wohnungsbaugesellschaft sein. Hier kann man sich auf eine Liste setzen lassen und es werden passende Möglichkeiten zu dem jeweiligen Einkommen gesucht. Allerdings sind die Wartelisten sehr lang und es kann durchaus ein paar Monate oder Jahre dauern, bevor man den ersten Vorschlag erhält. Ähnlich wie in Deutschland auch, beträgt die Kaution für die meisten Wohnungen 2 Monatsmieten. Hier ist also kein großer Unterschied festzustellen. Bei den Lebensmitteln sieht das jedoch anders aus. Während man in Deutschland für einen Liter Milch um die 0,80 Euro bezahlt, liegt der Preis in den Niederlanden bei ca. 1,00 Euro.

Angekommen in Maastricht

Ist man endlich am neuen Wohnort angekommen, gilt es einige behördliche Hürden zu absolvieren. Von der Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, über die Sozialversicherungspflicht bis hin zum Führerschein müssen einige Punkte abgearbeitet werden.

Meldepflicht

Kommen deutsche Bürger in die Niederlande, dann gibt es hier kaum Probleme. Beide Länder sind in der EU und haben somit ein Bündnis. Eine extra Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis wird erst innerhalb von drei Monaten notwendig. Hierfür sind die Meldebescheinigung, eine Bescheinigung des Arbeitgebers und die Sozialversicherungsnummer notwendig.

Das Melderegister ist dem Deutschen sehr ähnlich. Für die Anmeldung ist ein gültiger Ausweis oder ein Reisepass notwendig. Außerdem braucht die Behörde einen Nachweis des Arbeitgebers und einen Mietervertrag oder eine Bescheinigung über den Wohnsitz. In einigen Teilen werden auch Geburtsurkunden oder die Abmeldebescheinigung aus Deutschland notwendig sein. Es ist also nicht verkehrt, auch diese beiden Dokumente mit sich zu führen. Für die Anmeldung gibt es eine Frist von 5 Tagen nach der Ankunft.

Sozialversicherungspflicht

Wer sich entscheidet, einen Beruf nachzugehen, der ist auch in Maastricht an die Sozialversicherung gebunden. Hier wie in Deutschland auch die Beiträge für die Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung eingezahlt.

Führerschein

Grundsätzlich spricht in den Niederlanden nichts gegen einen deutschen Führerschein. Dieser ist erst mal gültig. Außer er ist älter als 15 Jahre. In diesem Fall muss er gegen einen Niederländischen ersetzt werden. Wurde der Führerschein also vor 2006 gemacht, dann ist er aktuell nicht mehr gültig. Die Stadtverwaltung kann in diesem Punkt aber schnell, einfach und unkompliziert weiterhelfen. Ein erneuter Besuch bei der Fahrschule und eine Prüfung sind nicht notwendig. Alles, was man braucht, sind ein Ausweis, ein Foto und der alte Führerschein.

Bankkonto

Auch in Maastricht und den gesamten Niederlanden gilt als Währung der Euro. Das macht den Übergang erst mal einfacher. Ein neues Konto ist also nicht direkt nach der Einwanderung notwendig. Viele Arbeitgeber sehen es jedoch nicht so gerne, das Gehalt auf ein ausländisches Konto zu überweisen. Es ist also sinnvoll, sich baldmöglichst nach einer Bank und einem passenden Konto umzusehen.

Mit Kindern nach Maastricht auswandern

Entschließt man sich als Familie oder vielleicht auch als Alleinerziehender mit Kindern in ein anderes Land zu ziehen, dann gibt es da noch ein paar weitere Hürden, die überwunden werden müssen. Dabei geht es nicht nur um die Sprache, sondern auch um die Bildung der Kleinen in den Niederlanden. Das Schulsystem und auch die Möglichkeiten sind in Maastricht anders als in Berlin.

Das Schulsystem

Anders als in Deutschland besteht bereits ab dem 5. Geburtstag die Pflicht, eine Schule zu besuchen. Viele Kinder in den Niederlanden gehen bereits mit 4 Jahren in die Basisschool. In den ersten 2 Jahren der Schullaufbahn handelt es sich um die Vorschule. Hier bekommen die Kleinen nicht nur die Möglichkeit zu spielen, sondern lernen auch bereits die grundlegenden Dinge, die sie später brauchen. Die Schule hilft den Kindern aber auch die Sprache schneller und einfacher zu lernen. Gerade in den ersten zwei Jahren werden Sprachdefizite gefördert. Nach insgesamt 8 Klassen auf der Basisschool steht dann der Wechsel an. Hier gibt es drei verschiedene Niveaus. Zu vergleichen ist das in etwas mit der Hauptschule, Realschule und dem Gymnasium. Der Besuch der unterschiedlichen Schulen ist in 4, 5 und 6 Jahren gestaffelt. Außerdem bekommen die Schüler hier nicht nur die Basisfächer, sondern bereits berufsvorbereitenden Unterricht.

Hat man diese erfolgreich absolviert, steht die Ausbildung oder auch das Studium an. Beides findet ebenfalls wieder in der Schule statt. Eine duale Ausbildung, also praktische Arbeit im Betrieb und theoretischer Unterricht in der Schule, ist in den Niederlanden nicht üblich. Da man jedoch hier bereits früher mit der Schule beginnt, kann man auch früher einer gut bezahlten Arbeit oder dem Studium nachgehen.

Die Kinderbetreuung

Ab dem 4ten Lebensjahr ist also für die Betreuung der Kleinen gesorgt. Aber was passiert davor? Die Eltern sind in der Regel berufstätig und brauchen eine Kinderbetreuung. In den Niederlanden ist es üblichen, dass die Mutter direkt nachdem Mutterschutz wieder zurück in ihren Beruf geht. Gerade in den großen Städten und Gemeinden, zu denen auch Maastricht zählt, wird eine Kinderbetreuung bereits ab dem Säuglingsalter angeboten. Das Betreuungsangebot ist in der Regel für die Zeiten zwischen 8 und 18 Uhr festgelegt. Allerdings können auch hier die Warteliste sehr lang sein. Man sollte sich also bereits sehr frühzeitig um einen passenden Platz bemühen.

Zusätzlich gibt es eine verpflichtende Betreuung für Kinder, die die Basisschool besuchen. Das ist vergleichbar mit einem Hort in Deutschland. Allerdings gilt in den Niederlanden die Pflicht für solche ein Betreuungsangebot an den entsprechenden Schulen. Die Kosten sind dabei sehr unterschiedlich. Sie richten sich zum einen danach wie häufig und auch wie lange die Kinder betreut werden müssen. Zum anderen spielt es eine Rolle, ob es sich um flexible oder feste Zeiten handelt. Im Durchschnitt kann man jedoch von Kosten zwischen 5 und 8 Euro pro Stunde ausgehen. Diese Kosten müssen jedoch nicht allein getragen werden. Je nachdem, wie viele Stunden täglich gearbeitet wird und wie hoch das Einkommen ist, gibt es entsprechende Zuschüsse vom Staat für die Kinderbetreuung.

Kindergeld

Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in den Niederlanden Kindergeld. Allerdings ist dieses ein wenig niedriger. Die Auszahlung erfolgt nicht einmal im Monat, sondern hat einen vierteljährigen Auszahlungszyklus. Je nach Alter des Kindes bekommen Eltern alle drei Monate einen Betrag zwischen 220 und 315 Euro ausgezahlt. Das wären umgerechnet auf den Monat zwischen 73 und 105 Euro. Je nach Einkommen und Vermögen zahlen die Niederlande auch monatlich das sogenannte kindgebonden budget aus. Dieser Bonus muss nicht beantragt werden. Die Auszahlung erfolgt automatisch, sobald man einen Anspruch auf dieses Geld hat.